Seit über 50 Jahren aktiv – Anglerverein Oberes Feldatal e.V. engagiert sich für die Felda

Beitrag von Rüdiger Christ

Unter dem Leitsatz „Wir alle haben eine enorme Verpflichtung gegenüber der Natur, denn wer etwas nehmen will, muss zuerst etwas geben“, setzt sich der Anglerverein Oberes Feldatal e.V. seit über 50 Jahren mit großem Engagement für den Schutz und die Pflege heimischer Gewässer ein.

Insbesondere an der Felda, einem etwa sieben Kilometer langen Flussabschnitt im Bereich Dermbach, leisten die Vereinsmitglieder durch regelmäßige Arbeitseinsätze einen wertvollen Beitrag zur Reinhaltung und der ökologischen Erhaltung des Gewässers im UNESCO- Biosphärenreservat Rhön.

Die Felda bei Neidhartshausen

Müllsammelaktionen, Pflegeeinsätze am Ufer sowie Maßnahmen zur Förderung der Fischbestände gehören zum festen Bestandteil des Vereinslebens.

Ein besonderes Highlight im Einsatz für die Artenvielfalt war die Aussetzung von rund 800 jungen Äschen im Sommer 2022 unterhalb von Neidhartshausen (wir berichteten).

Die Äschen vor dem Einsetzen in die Felda im Sommer 2022

Vor einigen Tagen wurden die ersten Äschen nun dort beim Laichen gesichtet. Zum aktuellen Stand des Projekts Wiederansiedelung der Äsche in der Felda des Anglervereins „Oberes Feldatal“ e.V., teilte der 1. Vorsitzende Klaus Lüneburger dem Rhönkanal folgendes mit:

„Mit der Unterschutzstellung des Kormorans in den Neunziger Jahren ist in unserer gesamten Pachtstrecke der Felda über sieben Kilometer, bei den Gemarkungen Dermbach und Neidhartshausen, der Bestand an unserem Leitfisch Äsche (Thymallus thymallus) vollständig zusammengebrochen.

Da der Anglerverein „Oberes Feldatal“ e.V. den Artenschutz zu einem wichtigen Bestandteil unserer Naturschutzarbeit gemacht hat, sind wir bemüht, auch die Äsche wieder anzusiedeln und in ihrem Bestand zu fördern.“

Äschen finden sich zum Laichen ein

So habe der Verein 2021 ein dreijähriges Projekt zum Besatz mit Jungfischen der Äsche, zusätzlich zu den Besatzmaßnahmen laut Hegeplan, beschlossen und durchgeführt.

„Wir konnten den Forellenzuchtbetrieb Lothar Keidel aus Ehrenberg-Wüstensachsen, der die Zucht von autochthonen Äschen im Biosphärenreservat Rhön fortführt, für unser Projekt gewinnen.

Von ihm bezogen wir bereits im Jahr 2022 765 Äschen und im darauffolgenden Jahr 918 Tiere in der Größe von 12 bis 18 cm. Um den Bestand im Jahr 2024 zu stabilisieren, wurden nochmal 1265 Fische für Besatz gekauft . Das sind insgesamt 2948 Äschen für einen Gesamtpreis von 4.501,54 Euro. Der Besatz erfolgte jeweils Mitte Juni“, berichtete Lüneburger.

Fische aus dem Erstbesatz seien bereits im vergangenen Jahr mit einer Größe zwischen 18 und 23 cm nachgewiesen worden. Nach drei Jahren konnten am 21. März dieses Jahres die ersten Äschen in der Felda beim Laichen beobachtet werden.

„Damit hoffen wir, den Grundstock für ein natürliches Aufkommen in der Zukunft gelegt zu haben. Das Projekt konnte nur mit den großzügigen Spenden durch die Wartburg-Sparkasse mit insgesamt 2.000 Euro und den Spenden des Baubetriebes Daniel Nelitz GmbH mit insgesamt 1.000 Euro realisiert werden.

Die Felda bei Neidhartshausen

Damit haben sie einen großen Beitrag zum Artenschutz in der Felda geleistet und die Mitglieder des Anglervereins „Oberes Feldatal“ e.V. sind ihnen sehr dankbar für ihre Unterstützung,“ so Vereinsvorsitzender Lüneburger.

Der Anglerverein Oberes Feldatal e.V. lädt alle naturbegeisterten Menschen ein, sich über die Arbeit des Vereins zu informieren und sich für den Erhalt unserer heimischen Gewässer einzusetzen, ganz nach dem Motto: Gemeinsam für Natur, Artenvielfalt und ein lebendiges Flusssystem.

Hans Becker beim Einsetzen der Äschen in die Felda im Sommer 2022